Handarbeit,  Makramee

Geschichte des Makramee

Wer hat Makramee erfunden

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten Menschen viele unterschiedliche Arten von Handarbeiten. Makramee gehört, neben dem Weben und Stricken, zu den ältesten Handarbeitstechniken. Man kann sogar sagen, dass Knüpfen als erste Form der Handarbeit ist. Aus der Notwendigkeit heraus, die beiden Enden des Fadens miteinander zu verbinden, knüpften die Menschen einen Knoten.

Mit der Zeit haben sie die Knoten immer mehr verbessert, aufwendiger gestaltet und neue Muster erfunden. So entstand eine dekorative Webkunst, die wir heute Makramee nennen. Mithilfe von bestimmten Knüpftechniken werden bis heute noch unterschiedliche Textilien, Schmuck und Einrichtungsgegenstände hergestellt.

Woher kommt Makramee

Die Ursprünge dieser dekorativen Webkunst wurden zuerst in China und Japan vermutet aber auch in anderen Teilen der Welt zeugen archäologische Funde von dieser Jahrtausende alter Handarbeit. Verschiedene Muster des Knotenwebens, die in ägyptischen Gräbern gefunden wurden, sind sogar älter als 4.000 Jahre.

Im 13. Jahrhundert kam Makramee aus den Ländern des Ostens (Indien, China, Japan) über Spanien nach Europa. Die Gegenstände, die mit dieser Knüpftechnik hergestellt wurden, hatten ursprünglich Kreuzrittern und Mauren nach Europa gebracht. Aber auch die Seeleute hatten diesen Prozess aktiv gefördert. Sie nutzten das Wissen des Knotenkunst nicht nur für ihre Arbeit, sondern auch für die Herstellung von Alltagsgegenständen. Sie knüpften Ketten, Talismane, Netze, Hängematten und Gürtel, verkauften sie bei ihren Handelsreisen und verbreiteten diese Handwerkskunst sogar in Nord- und Südamerika.

Im 15. Jahrhundert beginnt die dekorative Knotenkunst sich in Italien und in ganz Westeuropa zu entwickeln. Die Palette der geknüpften Gegenstände reicht von Spitze über Tagesdecken und Vorhängen bis hin zur Kleidung

Im 17. Jahrhundert verbreitete sich Makramee aus Italien nach Nordeuropa und Nord-Amerika.

Wann war Makramee besonders modern

Makramee erfreute sich besonderer Beliebtheit im 18. Jahrhundert. Das goldene Zeitalter des Makramee ist die viktorianische Ära in England. Ganze Wohnungseinrichtungen wurden aus Makramee gefertigt, etwa Tischdecken, Tagesdecken und Vorhänge. Auch Kleidung und Unterwäsche wurden mit Makramee kunstvoll verziert.

Bildquelle: Sylvia’s Book of Macramé Lace (1882)

Ebenfalls wurden in dieser Zeit die ersten Schulen für Makramee-Kunst eröffnet. Soe unterrichtete Valentina Cavandoli Kinder ab 5 Jahren in Makramee. Das so genannte Cavandoli-Macrame besteht aus einem einzigen Knoten und wird heute sehr gerne für Schmuckherstellung verwendet.

Was bedeutet das Wort Makramee

Die Technik des Makramee wurde im Laufe der Jahrtausende Wandlungen unterzogen, sie geriet in Vergessenheit, dann wurde sie wiederbelebt und ging daraus nicht nur mit neuen Knoten, Mustern und Einsatzbereichen hervor, sondern änderte auch immer wieder seinen Namen. Zu verschiedenen Zeiten begegnen uns verschiedene Namen:  quadratisch gewebte Spitze, geknotete Fransen, quadratisches Verknoten.

Über die Herkunft des Namens Makramee gibt es mehrere Versionen. In Europa verwendet man diese Bezeichnung zum ersten Mal im 19. Jahrhundert im Sinne des Knotenwebens. Viel älter ist das arabische Wort „miqramah“ das „weben“ bedeutet. Dagegen steht „miqrama“ für „Zierfransen“ oder „geknüpfter Schleier“, denn im 13. Jahrhundert verknoteten die arabischen Weber den überschüssigen Faden an den Rändern der handgewebten Stoffe zu dekorativen Fransen.

Im 19. Jahrhundert nannten Seeleute den Prozess „quadratisches Verknoten“ nach dem Knoten, den sie am häufigsten verwendeten. Sie nannten Makramee auch „McNamara’s Lace“

Erst ab dem 19. Jahrhundert setzte sich die Bezeichnung Makramee international für die Handwerkskunst des Knotenwebens durch.

Makramee ist wieder voll im Trend

Obwohl die Begeisterung für Makramee im 19. Jahrhundert nachließ, gewann sie in den 70er wieder an Popularität. Überall knüpfte man Wandbehänge, Kleidungsstücke, Decken, Tischdecken, Vorhänge und Pflanzenaufhänger. Es war eine beliebte Freizeitbeschäftigung und ein Teil gehörte sogar zum Schulunterricht. Tausende von Makramee- Eulen und Blumenampeln entstanden in dieser Zeit. Makramee-Schmuck, wie Fußkettchen, Armbänder, Halsketten, war vor allem in Amerika sehr beliebt.

Der Makramee – Trend geriet in den frühen 80ern erneut aus der Mode.

Der hippe Boho – Einrichtungsstil und der Naturtrend sorgten dafür, dass Makramee seit 2015 wieder voll im Trend ist.

Die Beliebtheit und Popularität von Makramee können leicht erklärt werden. Die Produkte unterscheiden sich nicht nur in Größe, sondern auch in Schönheit und Anmut. Und es gibt reichlich Möglichkeiten für die kreative Manifestation der Persönlichkeit. Für die DIY -Fans verbindet das Makramee die angenehme Ruhe und nützliche Freizeitaktivität.

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